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Trägerspezifische Berichterstattung zur Entwicklung frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung mit der amtlichen Statistik (TrEBBE)

Die Kindertagesbetreuung ist ein dynamisches Feld, das sich nach wie vor im Wandel befindet. Die demografischen (Kinderzahl) und gesellschaftlichen (z.B. Elternbedarfe) Entwicklungen der letzten Jahre haben die verschiedenen Akteure vor große Herausforderungen gestellt. Hinzu kommt das 2019 in Kraft getretene Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung („Gute-KiTa-Gesetz“) oder auch die Ankündigung eines möglichen Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsbetreuungsplatz für Kinder im Grundschulalter, von denen auch Horte und altersgemischte Kindertageseinrichtungen betroffen wären. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie die Kindertagesbetreuungslandschaft auf diese Entwicklungen reagiert und welche Rolle die verschiedenen Akteure dabei spielen. Neben den politischen Entscheidungsträgern sind in diesem Zusammenhang auch die Träger der Einrichtungen und die ggf. dahinterstehenden Verbände wichtige Akteursgruppen, welche in der empirischen Forschung zu diesem Feld allerdings wenig Beachtung finden.

Zielsetzung:
Das Ziel des Projekts Trägerspezifische Berichterstattung zur Entwicklung frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung mit der amtlichen Statistik (TrEBBE), ist es, auf Basis amtlicher Daten ein detailliertes Bild zu den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden zwischen den Einrichtungen in verschiedenen Trägerschaften von Kindertageseinrichtungen zu zeichnen. Im Fokus steht dabei die Verbandsebene und es soll aufgezeigt werden, welches Bild sich im Hinblick auf die Struktur, die Bildungsbeteiligung, die Personalsituation und auf die Merkmale der Strukturqualität der Kindertageseinrichtungen abzeichnet. Die Projektergebnisse sollen in einem Forschungsbericht veröffentlicht werden.

Forschungsschwerpunkte:
Um die genannten Forschungsdesiderate zu schließen, sollen mit Hilfe der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik, die als jährliche Vollerhebung Angaben zu allen Kitas, den dort betreuten Kinder und dem angestellten Personal macht, folgende inhaltliche Schwerpunkte und Fragestellungen im Vordergrund stehen und beantwortet werden:

Ausbaugeschehen:
Zeichnen sich im Hinblick auf die insgesamt zu beobachtende Ausbaudynamik Trägerspezifika bei der Bildungsbeteiligung in der Kindertagesbetreuung ab? In welchen Bereichen und für welche Zielgruppen zeigt sich eine Verschiebung der Trägerlandschaft? Untersucht werden soll beispielsweise das Ausmaß des Ausbaus bzgl. Einrichtungen, Kindern verschiedener Altersgruppen, aber auch Personal.

Teilhabe:
Welche Bedeutung haben spezifische Gruppen von Kindern, beispielsweise von Kindern mit Behinderung oder Kindern mit nichtdeutscher Familiensprache bei den Trägern und welche Entwicklungen sind in diesem Zusammenhang möglicherweise zu beobachten? Untersucht werden soll insbesondere der integrative/inklusive Charakter der verschiedenen Trägergruppen, welcher sich neben dem Anteil spezifischer Kindergruppen in den Einrichtungen insgesamt sowie pro einzelner Einrichtung und Gruppe auch im jeweiligen Personaleinsatz ausdrückt.

Schulkinder in Horten und Kitas:
Nicht zuletzt angesichts des geplanten Rechtsanspruchs auf einen ganztägigen Betreuungsplatz für Grundschulkinder stellt sich die Frage, wie und in welchem Umfang die Trägergruppen die Betreuung von Schulkindern in Tageseinrichtungen umsetzen und wie viel bzw. welches Personal hierfür eingesetzt wird.

Qualität:
Sind bei den verschiedenen Trägergruppen Veränderungen im Hinblick auf Qualitätsmerkmale zu beobachten? Dabei interessieren neben den gruppenformspezifischen Personalschlüsseln weitere Aspekte, wie das Qualifikationsniveau des pädagogisch tätigen Personals, die Teamzusammensetzung, Öffnungszeiten und Öffnungsdauern von Kitas oder auch die Leitungssituation.

Zukünftige Herausforderungen:
Wie gestalten sich vor dem Hintergrund aktueller und künftiger Platz- und Personalbedarfe die Altersstruktur des Personals und regionale Verteilung nach Trägerschaft und welche zukünftigen Herausforderungen lassen sich daraus ableiten?

Einfluss:
Liegt ein signifikanter statistischer Zusammenhang zwischen der Trägerschaft und verschiedenen Merkmalen der Strukturqualität in den Kindertageseinrichtungen vor und bleiben mögliche Zusammenhänge bestehen, wenn andere Einflussgrößen konstant gehalten werden (bspw. Bundesland/Region, Rechtsform, Einrichtungsgröße, etc.)?

Ein inhaltlich übergeordneter Schwerpunkt soll auf der trägervergleichenden Entwicklung frühkindlicher Bildungsindikatoren im Zeitverlauf liegen. Das Forschungsinteresse richtet sich somit nicht ausschließlich auf den Vergleich zwischen den Trägergruppen, sondern auch auf trägerspezifische Entwicklungen.

Laufzeit

Februar 2021 - Februar 2022

Förderung

Comenius Institut - Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft e.V.
Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder - Bundesverband e.V.
Deutsches Rotes Kreuz e.V.
Arbeiterwohlfahrt Bundesverband e.V.

Mitarbeitende

Norina Wallußek
Tel.: 0231/755-7420
E-Mail: norina.wallussek@tu-dortmund.de

Lena Eggert (studentische Mitarbeiterin)
E-Mail: lena.eggert@tu-dortmund.de

Publikationen

Wallußek, N./Böwing-Schmalenbrock, M./Meiner-Teubner, C. (2022): Kitas im Trägervergleich
Eine vergleichende Analyse mit Fokus auf Kitas der katholischen Kirche/Caritas, EKD/Diakonie, AWO und des DRK. Dortmund. URL: https://www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/user_upload/TrEBBE_Forschungsbericht_final.pdf [Download]

Kitas im Trägervergleich (tu-dortmund.de)

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