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Forschungsschwerpunkt Lebenslagen Jugendlicher und junger Erwachsener als Ausgangspunkt lokaler Jugendberichterstattung und kommunaler Jugendhilfeplanung

Kommunale Jugendhilfeplanung gehört zu den im Kinder- und Jugendhilfegesetz rechtlich kodifizierten Pflichtaufgaben kommunaler Jugendämter. Ihr wird eine große und zudem wachsende Bedeutung für die Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe zugemessen. Angesichts immer neuer Herausforderungen und Anforderungen bei gleichzeitig nicht kompatibler Ressourcenausstattung und einer unzureichenden Organisations- und Personalentwicklung besteht in diesem Bereich ein Bedarf an Praxisentwicklung und Unterstützung für Politik und Verwaltung.
Zur Neuaktivierung und Profilierung kommunaler Jugendhilfeplanung, in der die Lebens- und Bedarfslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine stärkere Berücksichtigung finden, braucht es Impulse zur Weiterentwicklung. Erforderlich ist eine Stärkung der Perspektive auf bedeutsame Aspekte im Leben Heranwachsender. Ziel des Forschungsschwerpunktes ist es darzustellen, ob und wie die Lebenslagen, Einstellungen und Bedarfslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der kommunalen Jugendhilfeplanung sowie der damit verbundenen lokalen Berichterstattung der Städte und Gemeinden Nordrhein-Westfalens berücksichtigt werden.
Die im ersten Projektjahr für vor allem Nordrhein-Westfalen durchgeführte Bestandsaufnahme und Analyse kommunaler Jugendhilfeplanung bzw. lokaler Jugendberichterstattung und auf Lebenslagen und Einstellungen junger Menschen bezogenen Bedarfsermittlungen auf lokaler Ebene markieren einen ersten Meilenstein des Forschungsschwerpunkts. Hierzu ist auch eine Expertise an Prof. Dr. Reinhard Liebig von der Hochschule Düsseldorf vergeben worden, der in einer Metaanalyse aktuelle Kinder- und Jugendberichte sowie Jugendhilfe- und Jugendförderpläne für die Jugendämter in Nordrhein-Westfalen und ausgewählte Standorte anderer Bundesländer hinsichtlich der Berücksichtigung von Interessen und Lebenslagen junger Mensen in der kommunalen Jugendhilfeplanung untersucht hat.
Darüber hinaus untersucht der Forschungsschwerpunkt mittels Sekundäranalysen und Expert:innenbefragungen die Erhebungsmethoden von Lebenslagen und Einstellungen junger Menschen in Nordrhein-Westfalen, um einen empirischen Beitrag zur Frage nach der Bedarfsfeststellung für Angebote und Konzepte der Jugendhilfe zu leisten. Die insgesamt erzielten Erkenntnisse stellen die Basis für die Entwicklung und Erprobung eines Instruments zur Erhebung von Wünschen, Bedürfnissen und Interessen Jugendlicher und junger Erwachsener und zur Ermittlung von Einstellungen gegenüber kommunaler Jugendhilfepolitik dar. 
Im gesamten Forschungsschwerpunkt finden kommunale Besonderheiten wie diejenigen städtischer Ballungszentren und ländlicher Räumen ebenso Berücksichtigung wie die komplexen Problemlagen marginalisierter Jugendlicher und junger Erwachsener.

Laufzeit

November 2014 - August 2016

Förderung

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen

Mitarbeitende

Diana Löser
Tel.: 0231/755-7496
E-Mail: diana.loeser@tu-dortmund.de

Nadine Vaptic (studentische Mitarbeiterin)

Publikationen

Liebig, R. (2016): Die Berücksichtigung von Interessen und Lebenslagen junger Menschen in der kommunalen Jugendhilfeplanung. Forschungsverbund Deutsches Jugendinstitut /Technische Universität Dortmund. Dortmund. URL: www.forschungsverbund.tu-dortmund.de/fileadmin/Files/Bildungs-und_Sozialberichterstattung/Analyse_Jugendberichte_NRW_Endversion.pdf [Download]