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Personal und Qualifikation

Die Personalfrage hat im letzten Jahrzehnt im Fachdiskurs zunehmend an Stellenwert gewonnen. Wesentliche Diskussionsstränge sind der Umfang und die Entwicklung sowie die Qualifikation und Qualifizierung der Beschäftigten in der Kinder- und Jugendhilfe. Die fachpolitische Auseinandersetzung war insbesondere im Arbeitsfeld Kindertageseinrichtungen von einer besonderen Dynamik geprägt: Der Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren sowie neue fachliche Herausforderungen an die Kompetenz der Fachkräfte haben dazu geführt, dass Personalausstattung und -bedarf ebenso thematisiert werden wie die Höherqualifizierung der Beschäftigten in der Aus- und Weiterbildung.

Im Forschungsverbund stellt die Erforschung der Personal-, Qualifikations- und Beschäftigungsstrukturen in der Kinder- und Jugendhilfe einen Arbeitsschwerpunkt dar, zu dem bereits vielfältige Projekte durchgeführt wurden. Bereits in den 1990er-Jahren – vor Gründung des Forschungsverbundes – wurden über die Kinder- und Jugendhilfe hinaus Untersuchungen zur Ausbildungssituation sowie Sekundäranalysen zur Lage der Sozial-, Erziehungs- und Gesundheitsberufe aufgenommen und seitdem durch zahlreiche Analysen zur Topografie der Berufslandschaft in (sozial-)pädagogischen und angrenzenden Berufen vertieft.

Neben Studien zu beruflich tätigen Fachkräften fanden auch Untersuchungen zu jenen Personalgruppen statt, die im Spannungsfeld zwischen professionalisierter Dienstleistungserbringung und gemeinwohlorientierter Arbeit zu verorten sind. Hierzu zählten z.B. Sekundäranalysen und Fallstudien zu den arbeitsmarktpolitischen Effekten des Zivildienstes.

Zu den neueren Forschungsaktivitäten für das Feld der Kinder-und Jugendhilfe zählen etwa (Regional-)Prognosen zum Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen, Analysen zum Aus- und Weiterbildungssystem im Kontext der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) sowie die Untersuchung des Übergangs von fachschul- und hochschulausgebildeten Frühpädagoginnen und Frühpädagogen in den Arbeitsmarkt (ÜFA). Auch der Wandel von Beschäftigungsverhältnissen in der Kinder- und Jugendhilfe wurde mittels des Projekts Sekundäranalyse atypischer Beschäftigungsverhältnisse in ausgewählten Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe empirisch untersucht.