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Kommunale Bedarfserhebungen. Der regionalspezifische Betreuungsbedarf U3 und seine Bedingungsfaktoren

Projektziele

Das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte (s. hierzu Empfehlungsschreiben) und von den kommunalen Spitzenverbänden unterstützte (s. hierzu Empfehlungsschreiben) Forschungsprojekt verfolgt im Wesentlichen drei Ziele:

  • Erstens sollen Erkenntnisse über die regionalspezifische Varianz des Elternbedarfes nach öffentlicher Betreuung für unter Dreijährige in Städten bzw. Landkreisen kleinräumig gewonnen werden.
  • Zweitens sollen ursächliche Bedingungsfaktoren für einen solchen regionalspezifischen Betreuungsbedarf ausgelotet werden.
  • Drittens sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, ob und in welcher Form derartige Bedarfserhebungen bzw. deren Befunde im Kontext einer empirisch ausgerichteten Jugendhilfeplanung dauerhaft durchgeführt bzw. implementiert werden können.

Grundlage des Forschungsprojektes ist das gemeinsam vom Forschungsverbund DJI/TU Dortmund und dem Deutschen Jugendinstitut entwickelte Konzept der jugendamtsspezifischen Elternbefragung zum Betreuungsbedarf von unter dreijährigen Kindern.

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden im Zeitraum von April bis Juni 2013 mehr als 100.000 Eltern in 93 Kommunen und Landkreisen zu ihren Betreuungsbedarfen schriftlich befragt. Mit insgesamt 13 Fragen wurde bei Eltern u.a. erhoben, ob sie für ihre Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz benötigten, in welchem Alter dies gegebenenfalls sein solle, wie viele Stunden die Betreuung dauern solle, ob ihnen ein passendes Angebot bereits zur Verfügung stand und ähnliches; auch Motive für die Betreuungspräferenzen wurden abgefragt. Durchgängig wurden dabei soziodemografische Merkmale der Eltern erhoben, um Zusammenhänge beispielsweise zwischen Betreuungswünschen und elterlichem Bildungsstand, Erwerbstätigkeit, Migrationshintergrund, elterlichem Einkommen, Gemeindegröße des Wohnorts und dort vorhandenen Betreuungsplätzen analysieren zu können.

Ergebnisse

Im Frühjahr 2014 wurden die ermittelten Betreuungsbedarfe von allen teilgenommenen Kommunen in einem kurzen Bericht veröffentlicht, der online zur Verfügung steht, siehe unten.

Mit der ausführlichen wissenschaftlichen Analyse des gesamten Datesatzes, die zwischen September 2013 und Sommer 2014 durchgeführt wurde, wurden zwei übergeordnete Zielperspektiven verfolgt.

Zum einen Stand im Fokus die Ermittlung inter- und intrakommunaler Betreuungsbedarfe mit dem Instrument der ‚Elternbefragung‘ sowie deren Varianz. Vertiefend ging es um die Identifizierung der Bedingungsfaktoren von Betreuungsbedarfen sowie der Evaluation des Erhebungsinstruments selbst.

Zum anderen wurden neben dieser, auf die konkrete kommunale Planungspraxis abzielenden Untersuchungsperspektive, die vorliegenden Daten weiterführenden sozialwissenschaftlichen Analysen zugänglich gemacht werden. Dabei wurde in Anlehnung an aktuelle theoretische Diskurse und empirische Befunde zur Bildungsbeteiligung in Kindertageseinrichtungen der Frage nachgegangen, inwiefern sich hinter den Betreuungswünschen, den Betreuungsentscheidungen und der Inanspruchnahme von Tagesbetreuung soziale Muster der Teilhabe an frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung abzeichnen. Die Publikation steht jetzt online zur Verfügung, siehe unten.

Aufgrund der öffentlichen Debatte im Juni 2014 über Aussagen der Studie zum Einfluss des Betreuungsgeldes auf die elterliche Entscheidung für oder gegen außerhäusliche Betreuung ihres unter 3-jährigen Kindes wurde zur Klarstellung der Aussagen der Studie eine Stellungnahme des Forschungsverbundes erstellt, die weiter unten abgerufen werden kann.

Link zum Bericht über die Betreuungsquoten der 93 beteiligten Kommunen

Link zur Online-Publikation: Fuchs-Rechlin, K./Kaufhold, G./Thuilot, M./Webs, T.: Der U3-Ausbau im Endspurt. Analysen zu kommunalen Betreuungsbedarfen und Betreuungswünschen von Eltern, Dortmund 2014.

Link zur Stellungnahme des Forschungsverbundes

Laufzeit

Dezember 2012 - März 2014

Förderung

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

Mitarbeitende

Projektleitung
Dr. Matthias Schilling
Tel.: 0231/755-5556
E-Mail: matthias.schilling@tu-dortmund.de

Verwaltung
Ilona Haushalter

Studentische Mitarbeitende
Nele Samsz
Carina Schilling

Ehemalige Mitarbeitende

Prof. Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin
Fliedner Fachhochschule Düsseldorf (Kontaktdaten)

Tatjana Mögling

Rita Enes

Mareike Thuilot

Tanja Webs